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Nach Sexismus-Debatte und Protesten

Air New Zealand zieht sexy Bordvideo zurück

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TRAVELBOOK Redaktion

08.07.2014, 10:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Fluglinie „Air New Zealand“ wollte die öden Ansagen über Sicherheitsanweisungen vor dem Start ein wenig aufregender gestalten: In einem teuer produzierten Video mit dem Titel „Sicherheit im Paradies“ erklären „Sport Illustrated“-Supermodels in Bikinis und Hula-Look, wie Passagiere sich im Notfall verhalten sollen. Das Video sei sexistisch, fanden viele. Jetzt zog die Airline das Video zurück.

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Es war das vermutlich aufregendste Sicherheitsvideo, was je an Bord eines Fluges gezeigt wurde. Und das lag nicht allein an den leicht bekleideten Damen, die darin das korrekte Anlegen des Gurtes und die Benutzung der Schwimmwesten demonstrieren.

Der rund vierminütige Clip mit dem Titel „Safety in Paradise“, den Air New Zealand erstmals im Februar an Bord präsentierte, zeigt die „Sports-Illustrated“-Models Christie Brinkley, Chrissy Teigen, Jessica Gomes, Hannah Davis und Ariel Meredith am paradiesischen Südsee-Strand der Cookinseln.

Doch schon bevor das sexy Video überhaupt erstmals über den Bildschirm geflimmert war, hagelte es Proteste. Die neuseeländische Universitäts-Dozentin und Feministin Dr. Deborah Russell bezeichnete die Aufnahmen der Bikini-Models als „hochgradig sexualisierte“ Bilder. „Ich möchte als Frau ernst genommen werden, aber so wie es aussieht, soll mir suggeriert werden, dass meine Sexualität alles ist, was zählt“, sagte sie der australischen Nachrichtenagentur Fairfax Newspapers.

Schon damals zeigte man sich bei Air New Zealand gelassen und wies die Feminismus-Vorwürfe zurück. „Da die Aufnahmen am Strand entstanden sind, war es absolut angemessen, dass die Frauen Schwimmsachen anhaben“, sagte ein Sprecher der Airline der neuseeländischen Zeitung „New Zealand Herald“. Man habe darauf geachtet, dass alle Darstellerinnen eine anständige Kleiderwahl treffen.

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Tausende unterschreiben Petition

Doch die Proteste rissen nicht ab – im Gegenteil. Mehr als 11.000 Menschen unterschrieben eine Online-Petition bei change.org gegen die Ausstrahlung des Video-Clips. Auf Twitter riefen zahlreiche User dazu auf, sich an der Petition zu beteiligen.

Und tatsächlich: Seit dem vergangenem Wochenende wird der sexy Clip nicht mehr an Bord von Air New Zealand gezeigt. Die Airline dementierte gegenüber dem „New Zealand Harald“ allerdings, dass das Video aufgrund der Online-Petition entfernt wurde. Ein Sprecher erklärte, dass die Sicherheitsvideos ohnehin alle paar Monate gewechselt würden – und das wäre jetzt einfach der Fall gewesen.

Der Bikini-Model-Clip, der bei Youtube noch zu sehen ist und schon fast 6 Millionen Mal angesehen wurde, erntete aber bei Weitem nicht nur Proteste. 10.000 User klickten auf „Gefällt mir“, und bei Twitter zeigten sich viele entrüstet angesichts der Sexismus-Debatte. „Dürfen hübsche Mädchen nicht hübsch sein? Es ist ein ansprechendes und respektvolles Video“, schreibt etwa ein User.

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