Touristen sind vielerorts gerne gesehen – sie bringen Vielfalt und kurbeln die Wirtschaft an. Doch was, wenn zu viele Reisebegeisterte sich für das selbe Ziel entscheiden? Ein Reisetrend kann gerade kleinere Länder und Gebiete überfordern – ein Problem, mit dem Island sich jetzt offenbar konfrontiert sieht.
Spätestens seit dem sympathischen Auftritt der Nationalmannschaft bei der Fußball-EM im Sommer liegt die Welt Island zu Füßen, und immer mehr Urlauber wollen die beeindruckende Landschaft mit ihren Vulkanen, Gletschern, Geysiren und Wasserfällen sehen.
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30 Prozent mehr Touristen in diesem Jahr
Wie das Schweizer Reiseportal travelnews.ch berichtet, erwartet Island dieses Jahr einen Touristenzuwachs von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ungefähr 1,6 Millionen Reisende zieht es 2016 auf die vielfältige Insel – ein Ansturm, der laut Islands Tourismusverantwortlichen kaum noch tragbar für das kleine Land ist.

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Die Generaldirektorin des isländischen Fremdenverkehrsamts, Ólöf Ýrr Atladóttir, sagte laut travelnews.ch am Dienstag im Rahmen der Londoner Reisemesse World Travel Market: „Die Besucher kommen zu uns, um eine heile Natur und die menschenleere Weite zu erleben. Mit immer mehr und mehr Besuchern, wird genau diese Erfahrung zunehmend beeinträchigt. Wir können nicht noch mehr Touristen empfangen und gleichzeitig unser Versprechen für das tolle Naturerlebnis einhalten, für das die Leute bezahlt haben“. Wie man mit der Problematik umgehen will, sagte die Tourismus-Chefin allerdings nicht.
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Letztlich hat Island den zunehmenden Touristenansturm auch selbst mitzuverantworten: Zum einen durch gekonnte Werbung für das eigene Land, zum anderen durch den massiven Ausbau der Flugverbindungen. Günstige Airlines wie Icelandair und Wow Air machen die Island zu einem attraktiven Ziel für Urlauber, unter anderem auch als Stopover für Reisende, die in die USA wollen.
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Auch anderen wird der Tourismus zu viel
Doch nicht nur Island wird von den zunehmenden Touristenmassen überrannt. Auch Spanien hat für einige Inseln, unter anderem Mallorca, ein Touristen-Limit angekündigt. Angesichts zu vieler Urlauber sprühten genervte Anwohner in der Inselhauptstadt Palma gar Botschaften wie „Touristen, ihr seid Terroristen“ an eine Hauswand. Venedigs Bewohner wehren sich gegen den Besucheransturm, indem sie protestieren und unter anderem „Touristen geht weg!! Ihr zerstört diese Gegend.“-Plakate in der Stadt verteilen. Auch Barcelona und Amsterdam beschwerten sich schon über die Touristenmassen.

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